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Hamsterrad E-Mail abschalten

Graffiti: Hamsterrad, treadmill, vacation

Wenn ich aus dem Urlaub wie­der­kom­me, weiß ich, dass auf mich bis zu 1.000 E-Mails war­ten. Ich brau­che 2-3 Wochen, um die abzu­ar­bei­ten, dafür bleibt wie­der ande­res lie­gen. Manch­mal über­le­ge ich, ob es nicht erhol­sa­mer wäre, über­haupt nicht wegzufahren.“

Das ist belas­ten­der All­tag für Mil­lio­nen Ange­stell­te: Die Unmög­lich­keit, sich aus dem stän­di­gen Infor­ma­ti­ons­strom – immer stär­ker auch über Han­dy und Tablet – aus­zu­klin­ken. Ver­nünf­ti­ge Arbeit­ge­ber wis­sen, dass sie weder den Beschäf­tig­ten noch dem Unter­neh­men mit die­ser Dau­er­an­span­nung einen Gefal­len tun. Gibt es eine Alter­na­ti­ve zu die­sem „Sach­zwang“?

Ich emp­feh­le, zu über­prü­fen, an wel­chen Arbeits­plät­zen das E-Mail­kon­to wäh­rend des Urlaubs kom­plett abge­schal­tet wer­den kann: Absen­der bekom­men dann eine Abwe­sen­heits­nach­richt mit der Tele­fon­num­mer und E-Mail­adres­se der Ver­tre­tung und wer­den dar­über infor­miert, dass Ihre Mail weder gespei­chert noch beant­wor­tet wird, damit der „Erho­lungs­ur­laub“ sei­nen Namen auch ver­dient. Sie kön­nen ent­schei­den, ob sie sich an die Ver­tre­tung wen­den oder ob ihr Anlie­gen war­ten kann, bis der Betref­fen­de zurück­ge­kehrt ist.

Es ist klar, dass das in klei­ne­ren Betrie­ben bei man­chen Füh­rungs­kräf­ten nicht funk­tio­niert, aber auch hier ist der Gestal­tungs­spiel­raum grö­ßer, als es zunächst den Anschein hat. Posi­ti­ve Neben­ef­fek­te: Ver­tre­tungs­re­ge­lun­gen wer­den erns­ter genom­men; Ange­stell­te hal­ten sich nicht mehr für uner­setz­bar; Part­ner bekom­men ein Bei­spiel, wie sich Arbeit men­schen­ge­rech­ter orga­ni­sie­ren lässt.

Ich fin­de, dass sich ein sol­cher Schritt durch­aus öffent­lich­keits­wirk­sam kom­mu­ni­zie­ren lässt – das macht Schu­le und nützt auf Dau­er der Organisation….

Bild: Andre­as Schwarz­kopf (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wiki­me­dia Commons