Allgemein

Was braucht unsere Organisation zum Lernen?

Ler­nen­de Orga­ni­sa­tio­nen sind Orga­ni­sa­tio­nen in Bewe­gung, die sich auf ver­än­der­te Bedin­gun­gen krea­tiv und immer wie­der neu ein­stel­len kön­nen. Sie haben ver­stan­den, dass die Wei­ter­ent­wick­lung der Mit­ar­bei­ter und Teams die Grund­la­ge für den Erfolg der Orga­ni­sa­ti­on bil­den. Das gilt in der städ­ti­schen Ver­wal­tung genau so wie in der Schrau­ben­fa­brik oder in einem Hotel. 

Dazu braucht es eine Feh­ler­kul­tur, in der Feh­ler nicht als Makel ange­se­hen wer­den, den es zu ver­tu­schen gilt. Ohne Feh­ler geht es nicht vor­an, sie sind not­wen­di­ger Bestand­teil jeder Wei­ter­ent­wick­lung. Eine Orga­ni­sa­ti­on ist des­halb gut bera­ten, wenn sie die Angst vor Feh­lern abbaut, nach dem Mot­to „wer sich ein­bringt, wer viel macht, wird auch Feh­ler machen“. Kei­ne Feh­ler mache ich (wenn über­haupt) nur dann, wenn ich wie eine Maschi­ne immer die glei­chen Arbeits­vor­gän­ge ver­rich­te. Die­se Art von Arbeits­plät­zen ist glück­li­cher­wei­se – zumin­dest in die­sem Land – im Aus­ster­ben begriffen.

Wie las­sen sich gute Bedin­gun­gen für ein Ler­nen in Orga­ni­sa­tio­nen schaf­fen? Die Hirn­for­schung betont die Ver­schrän­kung von emo­tio­na­len und kogni­ti­ven Antei­len beim Erfah­rungs­ler­nen. Wo ich etwas mit Begeis­te­rung tun kann, kann ich mich/kann sich mein Hirn wei­ter­ent­wi­ckeln. Auf sehr unter­halt­sa­me Art und Wei­se hat das der Hirn­for­scher Gerald Hüt­her 2011 auf einem Vor­trag in Ber­lin erklärt. Daher ste­hen alle Orga­ni­sa­tio­nen vor der Auf­ga­be, Räu­me zu öff­nen, in denen etwas mit Freu­de und Begeis­te­rung getan wer­den kann. Das kann bedeu­ten, einen Wech­sel von Arbeits­auf­ga­ben zu ermög­li­chen. Oder regel­mä­ßi­ge Fort­bil­dun­gen, die per­sön­li­ches Wachs­tum erlau­ben (auch wenn das vor­der­grün­dig mit den Arbeits­auf­ga­ben nichts zu tun hat). Oder mehr Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on im Unter­neh­men zuzu­las­sen. Was getan wer­den kann, damit die Freu­de in die Arbeit zurück­kehrt, dar­auf gibt es so vie­le mög­li­che Ant­wor­ten, wie es unter­schied­li­che Orga­ni­sa­tio­nen gibt.